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Ihr Insektelein kommet, oh kommet doch all!

Wie locke ich noch mehr Insekten in meinen Garten?

Es macht natürlich noch viel mehr Spaß, wenn es so richtig zugeht im Garten und man gar nimma aus dem Staunen herauskommt, was da alles kreucht und fleucht.

Bisher habe ich ein paar Strategien und hoffe, dass sie dann von Jahr zu Jahr noch besser funktionieren. Der Umbau des Teiches und das erstmalige komplette Reinigen nach über 20 Jahren, sowie  der Zubau des Bachlaufes haben doch einiges verändert. Aber das sind meine Strategien und die kleinen Erfolgsmeldungen:

Strategie Bachlauf

Seit ich mit März 2020 den Bachlauf fix installiert habe, hat sich ja einiges getan. Mit einer fixen Pumpe wird aus dem großen Teich in das erste, erhöhte Becken Wasser gepumpt, mit Überlauf fließt es in den zweiten und dann wiederum über Steine in den Bachlauf. Dieser mündet dann wieder im großen Teich, aber in einer Ruhezone und über einen Steindamm. Das hat den Vorteil, das Blätter dort anschwemmen, die Fische nicht über den Damm in den Bachlauf können und so kleinere Tiere noch ein bisschen "bremsen" können, bevor es in das große Wasser geht.

Herbst 2019. Alles installiert, aber noch ziemlich nackt.

Die Pumpe habe ich aber mit einer Zeitschaltuhr versehen, damit der Bach nicht ständig in Bewegung ist. Am Abend ist die Pumpe ausgeschaltet und das Wasser sinkt zwischen den Steinen auf ein  Minimum. Genau in der Dämmerung kommen aber die Wildbienen und Käferchen, um auf den Steinen aus dem seichten Wasser zu trinken. Es ist aber unbedingt wichtig, dass sie gleich in der Nähe ein Totholz und Versteckmöglichkeiten haben. Sonst sind sie zu schüchtern.

Natürlich ist bei extremen Regenfällen der Bach und der Teich knapp am Übergehen und so quasi schon übervoll. Aber für das dient auch der kleine Steinwall. Die Fische können trotzdem nicht in den Bachlauf und sind bei einem Absinken dort aber auch nicht gefangen.

Der Anteil an Insekten, die im Garten herumschwirren, hat sich aufgrund des Baches merklich verbessert..

Strategie Totholz

Obwohl der Begriff Totholz ja eigentlich schon verkehrt ist: Da wuselt es ordentlich und der große Birnbaumstamm, den ich direkt beim Wasser liegen habe, ist schon sehr stark zerbissen und weist schon größere Häufchen  Sägespänne auf. Wenn man vorsichtig die Rinde hebt, sieht man schon einige zerfressene Kanäle im Holz. Ich lege auch immer wieder einfach auf die Erde zwischen den einzelnen Pflanzen ein Stück altes Holz. Dort kann es schön verrotten, wird zerfressen und der Rest wird optimaler Mulch und somit ein Dünger für die Pflanzen.

Strategie: Steine, steine, steine

Viele Steine mit Ritzen, kleinen Mulden und Hohlräumen ergeben wunderbare Behausungen.

Strategie: Die richtigen pflanzen im garten

Gleich eines vorweg: KEINE GEFÜLLTEN BLÜTEN. Denn bei diesen Überzüchtungen gelangen die Insekten überhaupt nicht zu den Pollen und dem Nektar. Bei "ausländischen" Pflanzen unbedingt die digitale Suchmaschine anwerfen, ob die heimische Insektenwelt sie überhaupt "erkennt". So ein Erweckungserlebnis war meine Erkenntnis, dass die Forsythie von heimischen Insekten nicht erkannt wird und daher sowas von wertlos ist. Fazit: Sie blüht im Frühjahr sehr schön, aber ist nix.

Lavendel

Ich kann den Geruch von Lavendel aber überhaupt nicht "riechen". Also kann ich die ganze Hysterie um den Geschmack und den Duft überhaupt nicht nachvollziehen. Das einzige wo ich Lavendelsirup akzeptiere und auch einigermaßen trinke, ist im Gspritzten und sonst aber auch schon nicht.
Aber die Insekten lieben diese Pflanze und so habe ich alleine im Teichbereich drei große Stauden stehen. Ja und zugegebenermaßen sieht die Farbe auch ganz hübsch aus. Also: Sie bleiben definitiv im Garten und werden gehegt und gepflegt.

Herbstastern

Da spielts echt Granada im Herbst. Gigantisch wie viele Insekten sich da tummeln. Aber klar, es wird schon ein wenig dürftig im Herbst mit anderem Nahrungsangebot.

Ich habe sie in rot, violett (hell und dunkel), weiß.....

Große Fetthenne

Ebenfalls ein Insektenmagnet im Herbst! Ergo: Habe ich so viele wie nur möglich angepflanzt. Die verblühten Stängel lasse ich über den Winter stehen, denn die Samen sollen angeblich für Vögel im Winter noch recht ein Highlight sein.

und natürlich der Sommerflieder und als Allzeitbereit-Essen: Das Gänseblümchen.

Gerade für Schmetterlingsraupen werden andere Pflanzen wichtig. Aber das ist eine andere Geschichte.

Strategie Trockenwiese

Strategie: Nix Rasen, sondern blühende Pflanzen und Moos

Strategie: Ohne Moos nix los

strategie: sandplatz

Logischerweise animiere ich da keine Insekten zum Tennis-Spielen, aber ein kleines Sandstückerl ist ganz wichtig im Garten, da:

 

  • manche Bienenarten ihre Eier in Sand legen (Angeblich nisten dreiviertel aller Wildbienenarten überhaupt  im Boden)
  • Einige Vogelarten brauchen Sandbäder für die Säuberung ihres Gefieders.

 

In diesem Beitrag geht es zwar um Insekten.... Aber diese Insekten sollen ja auch dann mehr Vögel und ihre junge Brut ernähren können...

 

Und die Nachbarskatzen dürfen diesen Sandplatz natürlich nicht als Katzenklo missbrauchen. Na wenn ich die dabei erwische...... Die Fische lassen sie mir ja jetzt auch in Ruhe. Anscheinend habe ich doch eine - na sagen wir es dezent - bisserl kräftigere und in höheren Tonlagen doch recht schrille Stimme, die die sensiblen Ohren der Katzen eher beleidigen und sie dadurch ein wenig verstören ;)

Die Liste wird aber noch nach meinen Erfahrungswerten weiter geführt.

Das war erst der Anfang!