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Teil 2 - Lostage & ihre Gschichtln - Ein bisserl was geht immer noch - Hl. Valentin

Da im ersten Teil bereits die Lostage: Mariä Lichtmess, 2. Februar, Johannistag, 24. Juni (Geburt des Johannes des Täufers), Siebenschläfertag, 27. Juni / 7. Juli -> Link zu Beitrag und in einem eigenen Beitrag die Eisheiligen, 11 - 15. Mai -> Link zu Beitrag  schon ein paar Lostage ausgiebig beschrieben wurden, muss da natürlich noch ein weiterer Teil folgen, denn es gibt noch viel, viel mehr davon. Sie sind dann oft regional  unterschiedlich in ihrer Wichtigkeit, aber höchst interessant. Nicht nur weil sie mit dem Wetter verknüpft waren, sondern da sich alles Wissen und vermeintliche Wissen schön vermengt.

 

Und wenn dann Cousinchen A auch noch Aufzeichnungen der Familie aus dem Hut zaubert: HEUREKA, da muss doch dann Teil 2, 3, 4....  folgen!

 

Zunächst aber ein paar allgemeine Monats-Sprücherl, die mir besonders gut aus A.s Aufzeichnungen gefallen haben:

Hat der April mehr Regen als Sonnenschein, wird der Juni trocken sein.

 

Macht der August uns heiß, bringt der Winter viel Eis.

 

Ist Oktober warm und fein, kommt ein scharfer‚ Winter hinterdrein.
Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.

 

Wenn Frost und Schnee im Oktober war, so folgt ein gelinder Januar.

 

Ist der November kalt und klar, wird trüb und mild der Januar.

 

November warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr.

 

Friert im November früh das Wasser, dann wird der Jänner umso nasser.

Grüne Weihnacht, weiße Ostern.

 

Dezember lind, bleibt der ganze Winter ein Kind.

 

Ist der Dezember ohne Schnee, tut dies dem Bauern im Märzen weh.

 

Ist der Dezember wild mit Regen, hat das nächste Jahr wenig Segen.

und jetzt natürlich zu einem ganz besonderen Tag:

St. Valentin, 14. Februar

Trinkt St. Valentin viel Wasser, wird der Frühling um so nasser.

 

 

Wie so viele andere Heilige in der römisch-katholischen Kirche war auch Valentin ein Märtyrer. Na, nur Gutes tun ist in der Heiligenvita doch meist einfach zu wenig. Die Dramatik verlangt fast den eigenen Tod für den Preis des Glaubens, um auch für andere als Vorbild zu gelten. Ein Haufen Soziales machen ist da pillepalle. Versteht man zwar nicht wirklich, aber nicht hinterfragen. Ist meist besser so.

 

Ja und so starb der Märtyrer Valentin auch 269 n. Chr.  in Rom. Wenn man den Valentin von Rom nimmt. Seine Legende hat sich aber auch mit der des Valentin von Terni vermengt und da dieser 270 n. Chr. in Rom  starb, sind sich die Kirchenlehrer einfach nicht sicher, ob es eh nicht ein und derselbe war.

 

Jedenfalls ist von Valentin von Rom bekannt, dass er natürlich ein blindes Mädchen heilte. Also ein Wunder vollbracht hat.  Aber richtig bekannt ist er dadurch geworden, dass sein Todestag als Namenstag und aufgrund der Blumen- und Geschenksindustrie als Tag der Liebe nun ganz groß gefeiert wird. Valentin hatte nämlich auch als armer Priester zwei Menschen nach dem Ritus der Christen getraut. Es war unter Claudius II (genannt Claudius Gothicus (um 214 - 270 n. Chr., römischer Kaiser 268-270 und da dann auch als Marcus Aurelius Claudius angegeben) natürlich verboten, Christ zu sein. Damals gab es ja auch noch in Rom die Christenverfolgung, die brutal hart oder geringfügig milder von den römischen Kaisern exekutiert wurde.

 

So und jetzt kommen wir aber zum Valentin von Terni, der auch am 14. Februar seinen Gedenktag hat. Also beide gleichzeitig, um damit die Verwirrung perfekt zu machen. Aber von Valentin von Terni sind viel mehr Geschichten überliefert. Der Legende nach wurde der um 175 n. Chr. Geborene in seiner Heimatstadt Interamna - später Terni genannt - schon früh Bischof. Da er so eifrig in der Missionierung und in der Verwirklichung von Wundern war, berief man ihn schnell nach Rom. Dort war er wiederum sehr erfolgreich. Deshalb ließ ihn auch Kaiser Aurelian (Lutius Domitius Aurelianus, 214 - 175; war römischer Kaiser von 270  275 n. Chr.) enthaupten, nachdem er dem Kaiser das Götteropfer und damit die Abschwörung vom Christentum verweigert hatte. Da einige seiner Gefolgsleute verhaftet und verfolgt wurden, sie auch starben, sowie Valentins Gebeine rasch als Reliquien Verehrung fanden und flächendeckend über Europa sich verteilten, war er ein sehr populärer Heiliger. 

 

Seine Attribute sind ein Schwert und ein "verkrüppelter Knabe" als Begleiter. (Anm. Heute ist so ein Jargon zum Glück schon verpönt).  Valentin gilt als Patron der Jugend, der Reisenden und der Imker, als Bewahrer der jungfräulichen Unschuld ( ernsthaft??? ;), der Heirat und Verlobung, hilft gegen Mäuseplage, Ohnmachtsanfälle und die "fallende Krankheit" (Epilepsie). Außerdem unterstützt er bei Gicht und Gebärmutterkrankheiten. Natürlich ist er auch ein Helfer gegen die Pest.

 

Conclusio: Dieser Valentin ist ein Rundumpaket an Versorgung! Von Jungfräulichkeit bis Pest alles drin.

Und da alleine dieser Lostag und die Vita der beiden Valentin so anstrengend zum Lesen war und ich dem geneigten Leser / Leserin auch ein bisserl Schonung gewähren möchte, folgen weitere Gschichtln über Lostage und ihre Heiligen in weiteren Beiträgen.

Apropos: Das schöne Wolkenfoto ist von Onkel C. Er hat nun ein Schweizer Messer und ist jetzt endgültig der MacGyver von Euratsfeld. Für so einen "Humbug" hat er eigentlich keinen Nerv. Er ist ein Mann der Tatsachen und Fakten!

Unser Running Gag ist aber, wenn ich ihn ein wenig necken möchte, zu sagen: Reden wir doch über die Schönheit der Wolken oder wie schön da die Blumen sind! und dann atmet er ganz tief ein, versucht die Fassung zu behalten und schließlich einen Grinser zu unterdrücken. Wenn er mich dann anschaut, sieht er meinen Grinser und gelegentlich auch ein schnelles Hochziehen meiner Augenbraue und Stirn ;) 

Naja und weil Onkel C auf Urlaub war, hat er mir doch glatt ein Wolkenfoto geschickt, als er diese am Himmel sah: Natürlich als Aufmunterung und damit ich nicht vor Traurigkeit über seine 10-Tage lange Abwesenheit  in meinen Kopfpolster weine. ;)

 

Natürlich kann bei einem Beitragsinhalt wie jenen über Valentin doch dann das Wolkenfoto das beste Beitragsbild sein! Am Valentinstag soll man Menschen seine Zuneigung zeigen. Na und so mache ich es :D

So und um aus einem meiner Lieblingsbücher zu zitieren:

 

Dieses war der zweite Streich,

doch der dritte folgt zugleich.

 

(Wilhelm Busch, Max & Moritz)