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Runde 3: Kamelie vs. Gabi: Sauer macht lustig? Wunderwaffe Kaffee als Mittel im "Kampf" mit der Kanaille?

Wie sehr ich einen "Kampf" mit meiner Kamelie im Garten vollziehe, habe ich ja bereits in zwei Runden - in leidgetränkten Worten und mit viel Selbstmitleid - offenbart:

 

Die Ausgangslage und Geschichte unseres etwas schwierigen Verhältnisses war bereits Teil des Artikels:

Runde 1: Kamelie im Garten. Die Hoffnung stirbt zuletzt -In Analogie zu Goethe: Die Leiden des jungen Gärtners

 

und: Die Runde 2 ist eingeläutet: Kamelie vs. Gabi
Dabei habe ich meine Konfrontation der weißen Kamelie im Garten mit der rotblühenden von Terrassanien erläutert. Mittlerweile sind beide vereint nebeneinander in einem Beet. Die Rote blüht ein bisschen und ist wunderschön. Die Weiße dagegen öffnet ihre beiden Knospen keinen Millimeter. Bitte, wir haben Mitte März (20. März 2021) und das würde die Hauptblühezeit einer Kamelie bedeuten.

Seit Jänner hat sich rein gar nix getan. Sie will einfach nicht die beiden Knospen öffnen. (Stand: 20. März 2021)

Ich fluche viel und wie ein Rohrspatz. Wenn ich die Kamelie mit etwas unsanfteren Worte beflegel, versuche ich doch ein gewisses Niveau zu halten und habe das Gfret mit ihr, deshalb auch in Analogie zu Goethe mit den "Leiden des jungen Gärtners" bezeichnet. Doch auch gewählte Ausdrücke wie Kanaille scheinen an ihr abzuprallen.

 

Seit ich vor Urstrumpfzeiten Friedrich Nietzsches: Götzen-Dämmerung (1889)  gelesen habe, bin ich ein großer Fan des Ausdrucks Kanaille.  Es wurde im deutschen Sprachgebrauch bereits im 17. Jahrhundert aus dem Französischen - Canaille - übernommen und bedeutet laut Duden: jemand, der als böse, schurkisch angesehen wird.

 

Ich finde den Ausdruck einfach nur großartig und flüstere ihr im Vorbeigehen ihn manchmal zu. Meine Drohung: Ich schneid' dich um! hat ja auch nix geholfen.

Wunderwaffe Kaffee?

Doch da muss ich mich einfach manchmal am Riemen reißen und sie nicht - obwohl sich die Gartenschere ihr oft schon sehr bedrohlich näherte und ich nur mehr einen Wimpernschlag vom endgültigen Zwicken entfernt war - in die ewige Verdammnis schicke.

 

Wie sehr ich Kaffee liebe, wurde bereits mehrmals auf diesem Blog in huldvollen Worten geschildert. Seinen unbegrenzten Einsatz als Hilfsstoff für einen guten Kompost, als Waffe gegen die Schneckeninvasion aus dem angrenzenden Feld, als Deluxe-Dinner für Regenwurm Max und als effektiver Dünger für die Pflanzen habe ich ihn schon angepriesen. Nicht zuletzt ist er ja auch mein ultimatives Getränk, wenn ich mit dem Häferl in der Hand in den Garten schreite. Das Frucade möge mir diese bewundernden Worte verzeihen, aber es kommt erst nach getaner Arbeit zum Einsatz und davor MUSS ein Kaffee getrunken werden!

 

Conclusio: Kaffee ist der ultimative Botenstoff für alles und in allen Belangen!

 

Da die Kamelie sauren Boden bevorzugt (auch die Hortensien neben ihr), bräuchten sie eigentlich Torf, um optimal wachsen zu können. Aber eine Verwendung von Torf kommt absolut nicht in Frage! Die wenigen, noch vorhandenen Torf-Moore sollen nicht aufgrund meines Einsatzes im Garten auch noch zerstört werden. Es muss auch anders gehen!

 

Deshalb habe ich in den Tiefen des Internets ein wenig recherchiert und HEUREKA: Kaffee macht den Boden sauer! Also: ab jetzt werde ich immer wieder Kaffeesatz in die Mulchschicht einstreuen, ein wenig verrubbeln und auch den geheiligten, letzten Schluck Kaffee in meiner Kaffeetasse zur Kamelie schütten.

Und dann hoffe ich: Sauer macht lustig! und sie reißt endlich die beiden Knospen auf! Erst dann bin ich wieder mit ihr versöhnt. Jetzt geht sie mir ultimativ auf den Wecker und unter Einsatz aller mich beherrschenden Kräfte wird die große Gartenschere noch nicht gezückt. Noch hat sie eine Überlebenschance! NOCH!!!