
Jochen Höller
1977 in Amstetten geboren
lebt und arbeitet in Wien
Die österreichische Unschuldsvermutung, 2023
Collage, Zeitungspapier auf Karton
70 x 70 cm
Fotos: Jochen Höller © Bildrecht 2024
Detailansicht
Ein Jahr lang wurde aus den vier führenden österreichischen Tageszeitungen –
*Krone*, *Der Standard*, *Die Presse* und *Kurier* – die Phrase „Es gilt die
Unschuldsvermutung“ systematisch recherchiert und herausgeschnitten. Diese
Fragmente wurden zu einer Collage zusammengestellt, die mit einem Augenzwinkern
auf die österreichische Politik blickt. Besonders interessant ist dabei die unterschiedlich häufige Verwendung dieses Satzes in den jeweiligen Zeitungen.
In seinen Arbeiten verknüpft Jochen Höller immer die Komponenten Wissen, Worte, Sprache und Denkweisen und transformiert sie in Kunstwerke, die natürlich auf den ersten Blick aufgrund ihrer Ästhetik überzeugen, aber vor allem einen Denkprozess in Gang setzen, der ein Hinterfragen und auch ein Innehalten evoziert.
Texte sind meine Basis, Bücher mein Material – ihre Inhalte erzeugen eine Vorstellung der Welt – doch ein geänderter Blick darauf lässt sie uns wieder anders begreifen – die Welt ist – sozusagen eine Aneinanderreihung relativer Wahrheiten – oder ist sie letztlich nie so, wie sie uns erscheint?
Jochen Höller